Auralisation zur Planung von Büroräumen
Die zunehmende
Technisierung von Büroarbeitsplätzen
während der letzten Jahre hat nicht nur zu
einer erhöhten
Produktivität sondern auch zu gestiegenen mentalen
Beanspruchungen und damit zu erhöhten Anforderungen
an das Arbeitsumfeld geführt. Dies betrifft
insbesondere
auch dessen
schalltechnische Qualität. Unerwünschter
Geräusche verursacht
durch Umweltlärm,
gebäudetechnische Einrichtungen, IT-Geräte oder
unerwünschte aber verstehbare Sprache stellen eine
wesentliche Belastung bei der Büroarbeit dar. Diese
Belastungen können
insbesondere durch eine frühzeitige
Berücksichtigung von Schallschutz und Raumakustik bei
der Planung von
Büroräumen minimiert werden.
Heutzutage wird bei der Konzeption von Büroräumen
ergänzend zum
Modellbau in zunehmendem Maße die
rechentechnische
Visualisierung der geplanten
Räumlichkeiten
eingesetzt. Dabei ist es möglich, das zu
errichtende Gebäude und dessen Räume noch vor
Baubeginn virtuell zu begehen.
Von der Visualisierung zur
Auralisation
Meist wird bei der Simulation der Räume nur
der visuelle
Aspekt betont, Fragen 'wie klingt der Raum',
'wie hört sich
Sprache im geplanten Raum an', 'wieviel
Störgeräusche
von der
Straße oder aus lauten Fertigungsbereichen
dringen an
den zukünftigen Arbeitsplatz' werden eventuell
über
Rechenwerte vermittelt, aber nicht über eine
akustische
Präsentation. Zur Beantwortung dieser Fragen
dienen
Auralisationen. Mit den eigenen Sinnen kann man
die
subjektive Wirkung lärmmindernder Maßnahmen
erfahren. Dem
Hörer werden die Vorteile einer bewussten
akustischen
Gestaltung und Fachplanung der
Arbeitsplatzumgebung
"vor Ohren" geführt.
BAuA-Projekt F 2161
"Auralisation zur Planung von Büroräumen"
In Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) wurden durch
das
Institut für Rundfunktechnik (IRT) Auralisationen zur
Planung von Büroräumen entwickelt, die von einem
aktuellen Internet-Browser wiedergegeben werden
können. Die vorliegenden Auralisationen wenden sich an
Architekten,
Bauingenieure und Bauherren sowie Planer
und Betreiber
von Büroräumen und -arbeitsplätzen.
Zahlreiche Schallquellen vom Druckergeräusch über
Telefongespräche bis zu Gehgeräuschen wurden
aufgezeichnet und entsprechend mehrerer
"Drehbücher"
bei der raumakustischen Simulation realistischer
Audioszenen genutzt. Für die Computersimulation der
Schallfelder und die Auralisierung kam das im IRT
entwickelte Programm AUVIS (Auralisation Virtueller
Studios) zum Einsatz, welches sich bisher insbesondere
bei
der Planung von Tonregieräumen bewährt hat.
Hörbeispiele verdeutlichen
Vorteile einer bewussten akustischen Gestaltung
Die
Hörbeispiele sind unterteilt in die Themenbereiche 1-
Personen-Büro,
3-Personen-Büro und Großraumbüro. Zum
Großraumbüro
gibt es auch Beispiele für akustische
Gestaltungsmöglichkeiten
bei thermisch genutzter
Deckenfläche.
Am 1-Personen-Büro wird unterschiedlicher
Schallschutz
zu den angrenzenden Räumen und zum
Außenbereich
(Verkehrslärm) vorgeführt. Der Einfluss der
raumakustischen
Absorption, der Anordnung der
Arbeitsplätze
sowie die Wirkung von Schallschutz-Blenden
werden am
Beispiel des 3-Personen-Büros demonstriert.
Im
Großraumbüro wird der Einfluss der
Arbeitsplatzanordnung,
die Verteilung der Absorption im
Raum, die
Wirkung von verschiedenen Glasabtrennungen
und
Möblierungen sowie die Wirkung von Schall
absorbierenden
Büromöbeln vorgeführt.
Grundrissdarstellung und
3D-Visualisierung
Die Varianten
sind auf Grundriss-Darstellungen
dokumentiert.
Zum Großraumbüro werden zusätzlich 3D-
Visualisierungen
angeboten, um auch die optische Wirkung
der
vorgeführten Maßnahmen deutlich zu machen. Mit dem
verwendeten
Player ist es möglich, lückenlos zwischen den
Beispielen
hin und her zu schalten. Somit kann der
Anwender die
Hörbeispiele direkt miteinander vergleichen
und die Unterschiede am besten wahrnehmen. Die
Hörbeispiele
sind für die Wiedergabe über Kopfhörer
optimiert.
Bei Wiedergabe über Lautsprecher können diese
und vor allem der Wiedergaberaum das
Hörerlebnis
verfälschen. Weitere
Hinweise zur Installation und
Benutzung der
Auralisationen werden in dem zugehörigen
Handbuch
erläutert.
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